Seit dem Jahr 2015 ist das öffentliche Interesse an den Werken von Anna Seghers in auffallender Weise gestiegen. Einer der Gründe dieser Renaissance ist mit Sicherheit die Aktualität des Themas Flucht. Erinnern wir uns: 2015 sagte die damalige Kanzlerin der Bundesrepublik, Angela Merkel, ihren berühmten Satz: „Wir schaffen das.“ Sie meinte damit die Aufnahme der vor allem aus dem Bürgerkriegsland Syrien geflüchteten Menschen in die Bundesrepublik.
Es scheint offensichtlich, dass in einer solch zugespitzten Situation der Roman Transit von Anna Seghers, der die Aspekte Flucht, Vertreibung und Exil thematisiert, zunehmend auf großes Interesse stieß und noch immer stößt.
Die Schriftstellerin Anna Seghers wurde 1900 in Mainz geboren und musste Deutschland 1933 mit ihrer Familie verlassen, weil sie Jüdin und Kommunistin war, eine politisch Verfolgte also. Im Exil in Frankreich und später in Mexiko hat sie den Roman Transit geschrieben, in dem sie viele eigene Erlebnisse literarisch verarbeitet hat.
Im ersten Teil des Vortrags wird deshalb die Flucht der Schriftstellerin und ihrer Familie, ihr Weg von Berlin nach Frankreich und von dort nach Mexiko, nachgezeichnet. Im zweiten Teil geht es darum, wie sie diese Erlebnisse literarisch in ihrem Roman umgesetzt hat.
Interessierte Menschen sind eingeladen, an der Lesung, dem Vortrag und der Diskussion mit Hans-Willi Ohl (Vorsitzender der Anna-Segehrs-Gesellschaft) teilzunehmen.
ZEIT: 13. Oktober 2023, 19.30 Uhr
ORT: LinksTreff „Georg-Fröba“ Darmstadt,
Landgraf-Philipps-Anlage 32
(gleich neben dem DGB-Haus, Rheinstr.)