Was ist das, ein Unglück?", dachte Ann. "Ist es wie der Hof dort unten und wie das Zimmer dort hinten? Oder gibt es auch noch andere Unglücke, rote glühende leuchtende Unglücke? Ach, wenn ich so eins haben könnte!" Grubetsch, 1927
Anna Seghers‘ Erzählung Grubetsch, im vorstädtischen Armutsmilieu angesiedelt, geht in ihrer sprachlichen Raffinesse und differenzierten Figurengestaltung über Sozialkritik weit hinaus. „Ein böser Hof, und in dem Hof ein Mann, der es versteht, die geheimen Wünsche der Menschen nach Zugrundegehen zu erraten und jedem in seiner Weise zu erfüllen.“ So charakterisierte die Schriftstellerin ihren frühen Text, für den sie 1928 neben Aufstand der Fischer von St. Barbara den Kleist-Preis erhielt.
Mona Schlatter bringt nun gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und mit künstlerischer Unterstützung von Yochay Hacher den Hinterhof der Zwanziger Jahre in den Seghers-Salon: „Arbeitslose in Mietskasernen, Baal im Kellerloch. Das klingt unheimlich und doch heimlich vertraut.“
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt
ZEIT: 19. November 2024, 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr)
ORT: Anna-Seghers-Museum
Anna-Seghers-Straße 81
12489 Berlin
Eintrittspreise: 7,50/ 5 Euro
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt, daher wird um verbindliche Anmeldung gebeten: annaseghersmuseum@adk.de
Weitere Informationen finden sich hier.